Kintertagesstätten

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Handlungskonzept für den Planungszeitraum 2023-2028 im Kirchenkreis Lüneburg, Kirchliche Bildungsarbeit, Segment „Frühkindliche Bildung in Kindertagesstätten“

Wie wird das Konzept 2017-2022 als Grundlage für die Arbeit im Kirchenkreis genutzt? Wer trägt dafür die die Verantwortung?

Bedingt durch die Kirchenkreis-Fusion zum 1.1.2017 wurden die Handlungskonzepte erst im Jahr 2018 erarbeitet und verabschiedet. Sie sind also noch recht aktuell. Die Verantwortung für die Umsetzung liegt beim Vorstand des Kita-Verbandes und dem Leitungsteam des Kita-Verbandes Lüneburg: Betriebswirtschaftliche Leitung (Anstellungsträger ist das Kirchenkreisamt Lüneburg), Pädagogische Leitung und Fachberatung (jeweils Anstellungsträger: Kita-Verband). Im Vorstand sind für jede der 14 Kindertagesstätten Kirchenvorstandsmitglieder der entsprechenden Kirchengemeinden vertreten. Der Vorstandsvorsitzende und seine Stellvertreterin begleiten das Leitungsteam des Verbandes intensiv, drei- bis fünfmal im Jahr nimmt auch der für Kindertagesstätten zuständige Superintendent an Besprechungen dieser Gruppe teil. Das hat sich gerade während der personellen Umbrüche bewährt.

Welche Rückmeldungen und Anregungen hat die letzte Kirchenkreisvisitation für dieses Handlungsfeld erbracht?

Seit der Bildung des neuen Kirchenkreises Lüneburg hat keine Kirchenkreis-Visitation stattgefunden.

Wie wurden Stellen außerhalb des Kirchenkreises beratend in die Erstellung des jetzt vorgelegten Konzeptes einbezogen?

Anlässlich des Personalwechsels in der Betriebswirtschaftlichen Leitung nahm der Kita-Verband die Beratung eines im Kita-Bereich erfahrenen Organisationsberaters (Thorsten Klaus) in Anspruch. Im Rahmen dieser Beratung erzielte Ergebnisse flossen in das Handlungskonzept ein.

Rückblick auf die Planung für 2017-2022:

Welche für 2017-2022 beabsichtigen Veränderungen sind eingetreten?

Der Personalwechsel auf der Stelle der Pädagogischen Leitung ist absolut gelungen. Kontinuität und Veränderungen durch den frischen Wind, den Frau Orth mitgebracht hat, tun dem Verband gut. Bei der Feier des 10-jährigen Verbandsjubiläum wurde deutlich, wie gut der Verband bei Kirchengemeinden, kommunalen Partnern, Mitarbeitenden und Familien angenommen wird. Er ist ein Erfolg. Die Stelle der Betriebswirtschaftlichen Leitung konnte Anfang 2021 besetzt werden, so dass der Verwaltungsaufwand auch für die Gewinnung von Projektmitteln und die Gewinnung befristet einzustellender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter optimiert angegangen wird.

Wie erwartet gestaltet sich die Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden zunehmend schwierig. Die Verbandsstruktur, die den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen und von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, teilweise auch von Leitungspersonen ermöglicht, ist hilfreich. Für die Zukunft bleibt dieses Thema existentiell wichtig.

Qualitätsmanagement wird in allen Kitas umgesetzt, 10 von 14 Kitas haben das BETA-Gütesiegel. Mit der Kita Paul-Gerhardt ist die letzte noch in Gemeindeträgerschaft befindliche Kita im Kirchenkreis Lüneburg dem Verband beigetreten. Somit sind alle Kitas in evangelischer Trägerschaft im Verband organisiert und der Prozess ist abgeschlossen.

Für den kommenden Planungszeitraum:

Grundsätzlich sieht sich der Kita-Verband Lüneburg für die Herausforderungen der nächsten Jahre gut aufgestellt. Die Kita-Abteilung im Kirchenkreisamt ist ebenso leistungsfähig wie das Leitungsteam aus BL, PL und Fachberatung. Die Zusammenarbeit mit der Personalabteilung des Kirchenkreisamtes läuft trotz der vielen Personalfälle reibungslos. Bei den beteiligten Kirchengemeinden ist die Verbandsstruktur voll akzeptiert, die aus ihnen entsandten Vorstandsmitglieder sind motiviert und verfolgen die Arbeit des Verbandes mit Interesse. Kommunale Partner loben die Verlässlichkeit und Leistungsfähigkeit des Verbandes, der der größte freie Träger in Hansestadt und Landkreis ist. Somit ist er eine gute Visitenkarte des Kirchenkreises Lüneburg.

So können die wesentlichen Herausforderungen der nächsten Jahre angegangen werden.

1. Die Arbeit in den Kindertagesstätten steht und fällt mit ausreichend vorhandenem, gut qualifiziertem und motiviertem Personal. Die Fluktuation ist groß, der Aufwand der für Personalgewinnung, Qualifizierung und Motivation der Mitarbeitenden bleibt hoch angesiedelt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Leitungskräfte gelegt. Sie werden darin bestärkt, Verantwortung zu übernehmen und zu erkennen, wo ihre Verantwortung endet. Das erfordert viel Kommunikation und Formate der Fort- und Weiterbildung. Ein gutes Betriebsklima, Strahlkraft der „Marke“ Evangelischer Kita-Verband Lüneburg ist wichtig auf für die Bindung und Gewinnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Entwicklungsmöglichkeiten im Verband, angemessene Fortbildungsangebote und guter Umgang miteinander sollen ebenso dazu beitragen, wie Angebote, die das evangelische Profil der Kitas prägen. Einführungstage, religionspädagogische Fortbildungsangebote und Mitarbeitenden-Gottesdienste gehören ebenso dazu, wie der teilweise verbesserungswürdige Kontakt zur Kirchengemeinde vor Ort. Das evangelische Profil soll erkennbar sein, ohne die einzelne Mitarbeiterin, den einzelnen Mitarbeiter zu vereinnahmen.

Eine wachsende Herausforderung wird es sein, sich auch für Personal zu öffnen, das nicht der Kirche angehört. Ungetauften wird das Angebot eines Taufkurses gemacht, von Fall zu Fall wird aber auch zu ermöglichen sein, flexibel mit der Frage der Kirchenzugehörigkeit umzugehen, ohne religiöser Indifferenz oder gar Kirchenfeindlichkeit Vorschub zu leisten. Hierbei wird auch das Profil der einzelnen Kitas und der sie begleitenden Kirchengemeinden beachtet.

2. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeigte ein hohes Interesse an religionspädagogischer Qualifizierung. Die vom DWiN angebotenen Kapazitäten reichen nicht aus, die zentralen Angebote in Loccum erfordern angesichts des großen Interesses ein zu hohes Maß an Freistellungszeit. Darum benötigen wir gute Fortbildungsangebote vor Ort, evtl. in Kooperation mit benachbarten Kirchenkreisen.

3. Dieselbe Umfrage ergab ein hohes Interesse am Kontakt zur Kirchengemeinde in der Nachbarschaft. Der Verband ist etabliert, die Zufriedenheit ist groß, soll aber nicht in Selbstzufriedenheit umschlagen. Die Kitas sollen integraler Bestandteil der Gemeindearbeit sein. Hier werden Kinder und Familien erreicht, wie sonst nirgends.

4. Der Ev. Kitaverband Lüneburg ist etabliert und bei kommunalen Partnern gut angesehen. Es droht jedoch immer die Gefahr, dass Kommunen Verträge kündigen, weil sie Kosten optimieren oder die Aufgabe des Kindertagesbetreuung in die eigene Hand nehmen wollen. Dem ist durch intensive Kommunikation entgegenzuwirken, auch Hand in Hand mit der Leitung des Kirchenkreises und den Kirchengemeinden vor Ort. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie mit Anfragen von Kommunen umgegangen werden soll, Kitas zu übernehmen. Es muss möglich sein, hier eine flexible Haltung einzunehmen.

5. Veränderungen stehen auch im Bereich der Digitalisierung ins Haus. Von der Optimierung der Arbeit im Backoffice über die Kommunikationsstrukturen im Leitungskreis bis hin zur

Elternkommunikation muss in den nächsten Jahren die Effizienz gesteigert, der Datenschutz beachtet und den Erwartungen von Eltern und Mitarbeitenden nach zeitgemäßen Kommunikationswegen Rechnung getragen werden.

6. Bis 2023 ist die Nachfolge für den Vorsitzenden des Verbandsvorstandes zu regeln. Eine neue Vorstandsspitze in den nächsten Jahren zu finden und einzuarbeiten.

Die Ziele des Kitaverbandes für die Jahre bis 2028 folgen daraus:

1. Personalmanagement

  1. Ein gutes Arbeitsklima und gute Arbeitsbedingungen sorgen für Personalkontinuität und einen ausreichend hohen Bewerbungseingang. a. Die Führungsqualitäten und die Motivation des Leitungspersonals werden gestärkt und intensiv gefördert.
  2. Die Rahmenbedingungen der Arbeit werden weiterhin optimiert
  3. Die Begleitung und Weiterqualifizierung der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter behält (behalten) ein hohes Niveau
  4. Fortbildungsangebote gehen mit entsprechenden Entlastungen einher.

2. Sicherung der Marktstellung

Als größter freier Träger von Kindertagesstätten in der Hansestadt und im Landkreis Lüneburg streben wir den Erhalt der Anzahl der Einrichtungen und Gruppen an. Dabei ist der Kita-Verband anerkannt für Kompetenz und Leistungsbereitschaft in der Landschaft von Kindertagesstätten.

  1. Gute Kommunikation mit den kommunalen Partnern und die verlässliche Leistungserbringung sorgt für entspannte konfliktfreie Zusammenarbeit mit den Kommunen.
  2. Anlässe zu Kontakten mit öffentlichen Partnern werden konsequent genutzt, insbesondere in der Einarbeitungsphase des neuen BL.
  3. Der Kita-Verband bleibt Rückgrat der Aus- und Fortbildung von Kindertageseltern und deren Begleitung im Landkreis Lüneburg.
  4. Die Verwaltungskostenumlage ist für die Vertragspartner plausibel darzustellen.
  5. Die Kirchenkreisleitung bleibt in strategischen Überlegungen eng eingebunden.

3. Evangelisches Profil

Das evangelische Profil soll weiterhin gestärkt werden. Die Qualifizierung von Mitarbeitenden soll unter Berücksichtigung des ständigen Personalwechsels verstärkt und neu konzipiert werden, um Mitarbeitende zu motivieren und zu befähigen christliche Inhalte kindgerecht vermitteln zu können.

4. Öffentlichkeitsarbeit

Die „Strahlkraft“ der Arbeit in den Kindertagesstätten soll in der Öffentlichkeitsarbeit kompetent und innovativ verstärkt deutlich gemacht werden nach dem Motto: „Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter, so leuchtet es denen allen, die im Hause sind.“ Dazu sollen verstärkt neue/soziale Medien genutzt werden.

5. Digitalisierung

Zur Steigerung der Effizienz und der Entlastung der Kita-Leitungen werden die Potenziale der Digitalisierung in der Kita-Abteilung des Kirchenkreisamtes und in den Kindertagesstätten genutzt. Dazu werden neben der Schaffung der technischen Grundlagen die Arbeitsabläufe evaluiert, neu organisiert und anschließend digitalisiert.